Womit beschäftigt sich die Ernährungsphysiologie?

Womit beschäftigt sich die Ernährungsphysiologie?

Fast alle chronischen Krankheiten heutzutage sind auf Mangelernährung zurückzuführen. Mangelernährung entsteht, wenn wir unserem Körper auf Dauer nicht genug, oder nicht die richtigen Nährstoffe zuführen, um seinen Bedarf zu decken. Mangelernährung kann auch entstehen, wenn die zugeführten Nährstoffe nicht ausreichend verwertet werden können, oder ein krankhafter Abbau von Muskelmasse vorliegt. 

Auch ein funktionierender Darm spielt eine sehr wichtige Rolle in unserer Gesundheit. Die darin lebenden Bakterien verwerten unsere Nahrung und machen die  Nährstoffe verfügbar. Lebensmittel unterscheiden sich nicht nur in der Zusammensetzung der Nährstoffe, sondern auch in ihrer Bio-Verfügbarkeit. Höhere Bio-Verfügbarkeit bedeutet, dass der Körper die Nährstoffe eines Lebensmittels besser aufnehmen kann. So erklären sich die unterschiedlichen Auswirkungen unterschiedlicher Lebensmittel auf unseren Stoffwechsel und letztendlich auf unsere Gesundheit. 

Genau hier setzt die Ernährungsphysiologie an. Sie ermittelt die Menge und Zusammensetzung der Lebensmittel, die dem Körper zugeführt werden müssen, damit dieser optimal funktioniert [1]. Der Bedarf ist abhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Größe oder Aktivitätslevel. 

Die Ernährungsphysiologie beschäftigt sich also mit der Nahrungsaufnahme, dem Energiebedarf, der Verdauung, der Resorption und der Verstoffwechslung von Nahrungsbestandteilen. Darüber hinaus stehen diverse Funktionen auf Zellebene (Membranfunktion, hormonelle Regulation, Enzymaktivität) wie auch spezifische Stoffwechselvorgänge (Hunger, Durst) im Fokus. Ein ernährungsphysiologischer Ansatz ist somit besonders  hilfreich bei der Diagnose von stoffwechselbedingten Krankheiten. 

Begriffe der Ernährungsphysiologie

a. Energie

Damit der Körper funktionieren kann, benötigt er Energie. Energiequellen aus der Nahrung sind Kohlenhydrate, Fette, Proteine und Alkohol. Die Maßeinheit für Energie sind Joule oder Kalorien.

Brennwerte der Energieträger in Kilokalorien (kcal) :

4 Kilokalorien pro Gramm (kcal /g ) Kohlenhydrate9 kcal / g Fett

4 kcal /g Protein

7 kcal / g Alkohol

Der Energiebedarf des menschlichen Organismus errechnet sich aus dem Grundumsatz, dem Arbeitsumsatz, der nahrungsinduzierten Thermogenese sowie der Energie für die Anpassung an bestimmte Lebensbedingungen (Stress, Wachstum, Krankheit).

b. Der Nährstoffbedarf

Der Nährstoffbedarf eines Menschen ist die Summe der Nahrungsstoffe,  die für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen und somit für eine optimale Gesundheit und Leistungsfähigkeit benötigt werden. Dieser Bedarf ist sehr individuell und hängt von mehreren Faktoren (körperliche Zusammensetzung, Geschlecht, Genetik, Stress, etc.) ab.

c. Die Nährstoffdichte

Die Nährstoffdichte nimmt einen besonderen Stellenwert innerhalb der Ernährungsphysiologie ein. Sie bezeichnet das Verhältnis von Nährstoffgehalt zu Brennwert (Energiegehalt) eines Lebensmittels (mg/kcal). Lebensmittel mit einem niedrigen Energiegehalt, aber einem hohen Nährstoffgehalt, besitzen eine hohe Nährstoffdichte. Beispiele sind Gemüse, Beeren, Pilze und Kräuter. Im Gegensatz dazu gibt es Lebensmittel, die einen hohen Energiegehalt und einen niedrigen Nährstoffgehalt aufweisen. Diese Lebensmittel, wie zum Beispiel Süßwaren, Zucker, Limonaden, besitzen eine niedrige Nährstoffdichte. Günstig für den Körper ist eine hohe Nährstoffdichte.

d. Nährstoffschlüssel

Dieser bezeichnet  den individuellen Bedarf an Nährstoffen eines Menschen. Um fit und vital zu bleiben, müssen Sie sich nach Ihrem ganz persönlichen Nährstoffschlüssel ernähren. Diesen  finden Sie in Ihrer DEINKOST-ID.

Team SWITALLA steht Ihnen gerne bei der Auswahl und Durchführung der für Sie passenden Tests zur Verfügung.   

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Quelle

1. Schauder P, Ollenschläger G (Hrsg.): Ernährungsmedizin: Prävention und Therapie. Elsevier, München 2006, ISBN 3437229214 

2.  Löffler et al. (2003) Biochemie und Pathobiochemie.