Investieren Sie in Ihre Gesundheit
Wie würden Sie Ihre eigene Gesundheit einschätzen?
Die meisten Menschen beantworten diese Frage mit „ziemlich gut“, oder „ganz in Ordnung“. Fragt man jedoch etwas genauer nach, berichten viele von Medikamenten, die sie regelmäßig nehmen, von chronischen Symptomen oder Schmerzen, von schlechter Schlafqualität oder Tagesmüdigkeit, von einem niedrigen Energieniveau oder Stimmungsschwankungen. Das ist alles andere als „ziemlich gut“ oder „ganz in Ordnung“. Die falsche Einschätzung spiegelt den Trend zur Normalisierung von Krankheiten wider, die zu Volksleiden geworden sind. Dazu gehören Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Verdauungsstörungen, Autoimmunkrankheiten, Depression und Krebs.
Zum einen ist die optimistische Wahrnehmung des eigenen Gesundheitszustandes auf diese Normalisierung zurückzuführen – so hat doch jeder im Bekanntenkreis jemanden, der ähnliche Symptome aufweist. Zum anderen, geht es vielen ja noch nicht so schlecht, dass sie ins Krankenhaus, oder gar in die Notaufnahme müssen. Chronische Krankheiten bleiben oft Jahrelang unentdeckt, oder werden nicht ernst genommen. Sie werden als „normaler Bestandteil des Alterns“ angesehen und akzeptiert.
Doch die Realität ist dramatisch. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit überholen chronische Erkrankungen die übertragbaren Krankheiten [1].
Es ist jedoch weder normal, dass Mittzwanziger chronische Rücken- oder Knieschmerzen bekommen, noch dass Dreißigjährige einen Diabetes entwickeln oder, dass Sechzigjährige an Herz-Kreislauf-Beschwerden leiden. Krankheiten sind ein Indikator dafür, dass in unserem Körpersystem etwas aus der Balance geraten ist. Der Körper leistet großartige Arbeit bei der Regulierung der Dysbalancen. Doch dauern diese zu lange oder sind diese zu zahlreich, können sie den Körper überlasten. Er wird anfälliger für weitere Krankheiten und verliert zunehmend die Fähigkeit, sich zu regenerieren.
Die Corona-Krise hat diese dramatischen Zustände offengelegt. Es ist nicht gut um die Volksgesundheit bestellt. Menschen mit Vorerkrankungen und ältere Menschen, die meistens eine höhere Krankheitslast aufweisen als die jüngere Bevölkerung, gehören zur Risikogruppe. Nur diejenigen mit einem starken Immunsystem und geringer Belastung des Körpers durch externe Stressfaktoren wie Viren, Verletzungen, Knochenbrüchen oder einer gelegentlichen Erkältung, haben wenig zu befürchten.
Die Belastbarkeit des Körpers ist endlich, aber unter den richtigen Voraussetzungen ist er sehr wohl in der Lage, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Daher ist es durchaus sinnvoll, die eigene Gesundheit rechtzeitig ernst zu nehmen.
Ein regelmäßiger Besuch beim Arzt kann hilfreich sein, ist jedoch nicht genug. Gesundheit beginnt zuhause. Jeder ist für sein Wohlbefinden selbst verantwortlich und sollte diese Verantwortung keinem Dritten übergeben. Daher ist es ratsam, eigenständig präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Entstehung von Krankheiten zu verhindern. Gesunde Ernährung, Stressmanagement und ausreichend Schlaf können chronische Krankheiten weitaus effektiver und nachhaltiger bekämpfen, als viele Medikamente.
Investieren Sie in Ihre Gesundheit. Damit sind nicht (nur) monetäre Investitionen gemeint, sondern auch Zeit und Pflege. Zeit zum Kochen, Zeit zum Schlafen, Zeit für soziale Kontakte und Zeit für sich selbst. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.
Quellen:
1. Joint WHO/FAO Expert Consultation on Diet, Nutrition and the Prevention of Chronic Diseases (2002: Geneva, Switzerland)