Entzündungen, metabolische Gesundheit und Corona
In diesem Artikel Stille Entzündungen - Die wahre Pandemie Wie Fehlernährung, Lebensstil und metabolische Gesundheit unser Krankheitsrisiko beeinflussen Der Corona 'Impfstoff'
Es braut sich ein Sturm zusammen. Wolken ziehen am Horizont auf, und sie kommen auf uns zu. Es ist der Sturm der Entzündungen. Die Zeichen machen sich schon längst bemerkbar. Etwa jeder zweite Bundesbürger hat eine oder mehrere chronische Krankheiten [1]. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit etwa 40% aller Todesfälle pro Jahr die häufigste Todesursache deutschlandweit [2]. Etwa 1,7 Millionen Deutsche leben mit Krebs [3]. Zwischen 10-15 Millionen leiden an einer Autoimmunerkrankung [4] und mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist übergewichtig oder fettleibig [5]. Es wird geschätzt, dass es in Deutschland zwischen 7-8 Millionen Diabetiker gibt und die Zahl steigt um etwa 500.000 pro Jahr (1400 pro Tag) [6]. Jedes Jahr leiden ca. 30% der erwachsenen Bevölkerung an psychischen Erkrankungen [7].
Eine erschreckende Bilanz, besonders in Zeiten von Corona. Es ist mittlerweile bekannt, dass Menschen mit oben genannten Vorerkrankungen, ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf einer Infektion haben, während diejenigen ohne Vorerkrankungen eine Infektion oft gar nicht bemerken, oder nur leichte Symptome aufweisen. Ist es also das Virus, dass unsere Aufmerksamkeit verdient, oder sollten wir uns lieber auf die zugrundeliegende Ursache unserer Anfälligkeit konzentrieren?
Stille Entzündungen – Die wahre Pandemie
All unsere gegenwärtigen Volkskrankheiten haben eine gemeinsame Ursache. Und diese Ursache spielt eine fundamentale Rolle in unserer Anfälligkeit für das Coronavirus: Chronische Entzündungen.
Aber wieso spricht keiner davon? Vielleicht, weil man sie kaum bemerkt. Daher auch die Bezeichnung ’stille Entzündungen‘.
Entzündungen sind heimtückisch. Sie beginnen im Körper, lange bevor Krankheiten bemerkbar werden. Wenn ein Gesundheitsproblem so weit fortgeschritten ist, dass es diagnostiziert werden kann, hat die Entzündung in der Regel bereits erhebliche Schäden im Körper verursacht. Zum Beispiel erfordert die Diagnose autoimmuner Nebennierenbeschwerde (wie z.B. Addison-Krankheit) eine 90%-ige Zerstörung der Nebennieren [8].
Ähnliches gilt für andere chronisch entzündliche Erkrankungen wie Diabetes oder Herzkrankheiten. Man wird nicht über Nacht zum Diabetiker. Keine Herzkrankheit kommt aus heiterem Himmel. Die Entzündung braut sich über Jahre hinweg zusammen, bevor der Nüchtern-Blutzuckerspiegel hoch genug ist, um die Diagnose zu stellen, oder bevor jemand einen Herzinfarkt erleidet.
Ihr Körper ist ständig damit beschäftigt, diese Entzündungen zu neutralisieren. Er ist sozusagen in ständiger Alarmbereitschaft. Stellen Sie sich Entzündungen vor wie viele kleine Waldbrände, die die Feuerwehr (hier repräsentativ für Ihr Immunsystem) zu löschen versucht. Es sind keine gefährlichen Großbrände, jedoch erfordern sie Ressourcen, die dann für andere Aufgaben fehlen. Außerdem können viele kleine Brände zusammen zum Großbrand werden und die Feuerwehr überfordern.
Aber was ist die Ursache für diese Brände? Und was können wir tun, damit wir sie nicht erst bemerken, wenn es zu spät ist?
Wie Fehlernährung, Lebensstil und metabolische Gesundheit unser Krankheitsrisiko beeinflussen
Die zwei wichtigsten Faktoren, die die Entstehung von chronischen Krankheiten begünstigen, sind die falsche Ernährung und ein ungesunder Lebensstil. Im Umkehrschluss sind positive Veränderungen in Ernährung und Lebensstil auch die wichtigsten Stellschrauben, um chronische Krankheiten rückgängig zu machen, Entzündungen zu beseitigen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Tatsächlich beweisen Studien, dass etwa 77 Prozent der Entzündungsreaktionen durch Faktoren bestimmt werden, über die wir eine gewisse Kontrolle haben – unsere Ernährung, unser Stressniveau und unsere Belastung durch Schadstoffe. Der Rest wird durch die Genetik bestimmt [9]. Das bedeutet, dass Sie viel tun können, um die Entstehung oder Verschlimmerung Ihrer Entzündungen zu verhindern.
Gerade in Zeiten von Corona ist es essentiell, dass Ihr Immunsystem seiner Funktion so vollständig wie möglich nachkommen kann. Ist Ihr Immunsystem mit einer Vielzahl von stillen Entzündungen oder gar mit fortgeschrittenen chronischen Krankheiten beschäftigt, hat es nicht die Kapazität, Sie effektiv vor Viren oder anderen Erregern zu schützen. Ihr Risiko nach einer Infektion einen schweren Verlauf der Krankheit zu erleiden steigt stark an.
Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen anfälliger für COVID-19 sind und niedrigere Überlebenschancen und mehr Komplikationen nach einer Infektion haben [10-14]. Menschen die metabolisch gesund* sind, haben in der Regel keine Symptome, oder haben milde Krankheitsverläufe [15]. Sind die Bedingungen vorhanden, damit unser Körper optimal funktionieren kann, ist unser Immunsystem sehr wohl in der Lage, verschiedene Infektionen und Krankheiten abzuwehren.
*als metabolisch gesund gelten Sie, wenn Sie ideale Werte für Blutzucker, Blutfette (Triglyceride), HDL-Cholesterin (High-Density-Lipoprotein), Blutdruck und Taillenumfang ohne Einsatz von Medikamenten haben.
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das Corona-Virus nur eine zusätzliche Erscheinung der zugrundeliegenden Entzündungspandemie ist. Die wahre Gefahr geht nicht vom Virus aus, sondern davon, wie vorbelastet unser Körper- bzw. Immunsystem ist.
Der Corona ‚Impfstoff‚
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*Ernährungsphysiologie ist ein Zweig der Physiologie, der untersucht, in welcher Menge und Zusammensetzung Lebensmittel und Nährstoffe dem Organismus zugeführt werden müssen, damit dieser je nach Alter, Geschlecht und Lebensbedingungen optimal ernährt wird.
DIE FAKTEN
Den Grundstein für körperliche, geistige und seelische Gesundheit halten wir selbst in der Hand – unsere Ernährung. Sie spielt eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Krankheiten – aber auch bei deren Heilung. Gesundheit geht durch den Magen!
DIE URSACHEN
Die Ursachen für die schlechte Gesundheit unserer Bevölkerung: Fehlernährung und Vitalstoffmangel, belastete Lebensmittel, gesundheitsschädliche Zubereitung, unzureichende Vielfalt, sowie minderwertige und industriell verarbeitete Produkte. Hinzu kommen falsche Ernährungsmythen und Vorurteile.
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Quellen:
- Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen, 2016 und 2017
- Institute for Health Metrics and Evaluation. 2020. Germany. [online] Verfügbar unter: http://www.healthdata.org/germany.
- Krebsdaten.de. 2020. Krebs – Krebs Gesamt. [online] Verfügbar unter: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Krebs_gesamt/krebs_gesamt_node.html#:~:text=Rund%201%2C7%20Millionen%20Menschen,existierenden%20Krebsregister%20nicht%20genau%20bestimmen.
- Auerswald, M., 2020. Alles Über Autoimmunerkrankungen Von A Bis Z. [online] www.medumio.de. Verfügbar unter: https://www.medumio.de/autoimmunerkrankungen/.
- Schienkiewitz A, Mensink GBM, Kuhnert R et al. (2017) Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2(2): 21 –28. DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-025
- Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, 2020. Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2020. [online] Kirchheim: Verlag Kirchheim, p.6. Verfügbar unter: https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2020.pdf.
- Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN), 2020. Psychische Erkrankungen In Deutschland: Schwerpunkt Versorgung. [online] Berlin: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. Verfügbar unter: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/f80fb3f112b4eda48f6c5f3c68d23632a03ba599/DGPPN_Dossier%20web.pdf.
- National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases. 2020. Adrenal Insufficiency & Addison’S Disease | NIDDK. [online] Verfügbar unter: https://www.niddk.nih.gov/health-information/endocrine-diseases/adrenal-insufficiency-addisons-disease.
- Jeong, E., Jeon, B., Shin, H., Kim, N., Lee, D., Kim, H., Kang, S., Cho, G., Choi, W. and Roh, G., 2011. Ketogenic diet-induced peroxisome proliferator-activated receptor-γ activation decreases neuroinflammation in the mouse hippocampus after kainic acid-induced seizures. Experimental Neurology, 232(2), pp.195-202.
- Wu, C., Chen, X., Cai, Y.et al., 2020. Risk Factors Associated With Acute Respiratory Distress Syndrome and Death in Patients With Coronavirus Disease 2019 Pneumonia in Wuhan, China. JAMA Internal Medicine, 180(7), p.934.
- C Chow, N., Fleming-Dutra, K., Gierke, et al., 2020. Preliminary Estimates of the Prevalence of Selected Underlying Health Conditions Among Patients with Coronavirus Disease 2019 — United States, February 12–March 28, 2020. MMWR. Morbidity and Mortality Weekly Report, 69(13), pp.382-386.
- Hill, M., Mantzoros, C. and Sowers, J., 2020. Commentary: COVID-19 in patients with diabetes. Metabolism, 107, p.154217.
- Zhou J, Tan J., 2020. Diabetes patients with COVID-19 need better care. Metabolism, 107, p. 154216.
- Klonoff, D. and Umpierrez, G., 2020. Letter to the Editor: COVID-19 in patients with diabetes: Risk factors that increase morbidity. Metabolism, 108, p.154224.
- Ayres, J., 2020. A metabolic handbook for the COVID-19 pandemic. Nature Metabolism, 2(7), pp.572-585.